18 Mai
2010

Ossi-Urteil aus interkultureller Sicht

von Gesa Krämer – consilia cct – Frankfurt am Main

Die Wertschätzung von Unterschieden und damit auch der Respekt für „Anders-sein“ als man selbst, ist per se keine leichte Aufgabe. Scheitert man dabei, werden oft die aus den Sozialwissenschaften stammenden Begriffe Xenophobie und Ethnozentrismus genutzt, die den Prozess der Erhaltung des Eigenen und Benachteiligung von Fremdgruppen beschreiben. Das Fremde außerhalb der eigenen Kultur wird als bedrohlich empfunden, wechselseitiges Lernen voneinander ist aus der Perspektive keine Alternative.


Dies scheint im beschriebenen Fall des Ossi-Urteils zuzutreffen: die Lernchance wird offenbar weder gesehen noch genutzt. Schade. Würde es doch beiden Seiten vermutlich eine persönliche, berufliche und sicher auch geschäftliche Entwicklung bescheren – natürlich nicht ohne sich mit sich selbst auseinandergesetzt zu haben. Jedoch wird das wohl eine der befürchteten Schwierigkeiten gewesen sein.

Mario Erdheim, ein Psychoanalytiker, sagt in einem seiner Aufsätze: „Von den Fremdenbildern einer Gesellschaft kann man auf ihre Veränderungschancen schließen. (Erdheim, Mario (1994): Zur Ethnopsychoanalyse von Exotismus und Xenophobie. In: Psychoanalyse und Unbewusstheit in der Kultur. Aufsätze 1980 – 1987. Surkamp, Frankfurt.)“

In diesem Sinne möchte ich gerne darauf hinweisen, dass der Abbau von Fremdbildern in der Verantwortung jedes einzelnen Menschen liegt. Um das zu tun gibt es Methoden der Bewusstseinsbildung, Techniken des Perspektivenwechsel und Wissensbestände zum Verstehen von Hintergründen. Nur die Entscheidung, dass man diese Aufgabe auch wahrnimmt, die muß jeder für sich treffen.

Gesa Krämer ist Trainerin und Geschäftsführerin von consilia-cct: create culture together, einem Institut, welches sich auf die Vermittlung von Kulturkompetenz für Unternehmen und Organisationen sowie
die Begleitung von Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung in der globalisierten Welt spezialisiert hat.

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von: Gesa Krämer | Kategorie: Aktuelles Arbeitsrecht

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