Am 29.7.2013 habe ich in diesem Magazin schon die Situation eines Personalleiters angesprochen, der zwischen einem starken Geschäftsführer mit Prinzipien und einem eigenwilligen Mitarbeiter vermitteln muss.
Es geht noch schwieriger. Sie kennen das vielleicht auch, wenn Sie Geschäftsführer einer kleinen deutschen Tochtergesellschaft sind und die Geschäftsleitung der ausländischen Muttergesellschaft Ihnen in sämtliche Geschäftsbereiche, insbesondere den Personalbereich „hineinregiert“ – Sagen wir ruhig „reinpfuscht“, denn das ist es, was Sie als Geschäftsführer wahrnehmen und was Ihnen die Arbeit schwer macht.
Schauen wir uns mal die äußeren Fakten an, mit denen Sie als Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft konfrontiert sind:
Hinzu kommt, dass Ihre persönlichen Werte sich nicht mit denen decken, die Sie bei Ihrem CEO im Ausland vermuten.
Ihnen ist zum Beispiel wichtig:
Dies ist eine sehr schwierige Situation. Der erste Schritt ist das, was ich hier schon angefangen habe:
Dabei sollten Sie auch ganz klar wissen, wie in der ganz konkreten Situation die Rechtslage aussieht:
Die rechtliche Situation kann Ihnen ein Anwalt klar machen. Ein psychologisch geschulter Anwalt kann Ihnen auch das Spannungsfeld aufzeigen zwischen Ihnen, Ihren Mitarbeitern und Ihrem ausländischen CEO. Wenn Sie dann noch einen Coach ins Boot holen, der interkulturelle „Gemengelagen“ aus dem Eff Eff beherrscht, sind Sie einen ganzen Schritt weiter.
Schließlich werden Sie merken, wie es Ihnen mit der neuen Herangehensweise geht und ob Sie nun besser arbeiten können, weil Sie sich wohler fühlen. Vielleicht merken Sie aber auch, dass Ihre eigenen Wert so sehr von denen der Geschäftsleitung der ausländischen Muttergesellschaft abweichen, dass eine gute Zusammenarbeit in Zukunft nur schwer möglich ist. Dann sollten Sie sich fragen, was genau Sie in der ungemütlichen Position hält und warum Sie nichts ändern, sprich wechseln. Vielleicht sind Lebensalter (je höher, desto schlechter sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt) und erreichter Status (was genau ist daran wirklich wichtig für Sie) wichtige vordergründige Motive. Jedenfalls ist das ein guter Zeitpunkt, sich selbst durch eine Standortanalyse zu reflektieren und zu schauen, was der Markt und das Leben sonst noch zu bieten haben.
Fazit: Geschäftsführer zu sein, ist eine echte Herausforderung. Die Herausforderung wird größer, je mehr Einfluss eine ausländische Muttergesellschaft ausübt. Hier braucht man starke juristisch und psychologisch geschulte Partner. Dann ist auch diese Herausforderung professionell zu meistern.