Es ist immer dasselbe:
Die Argumente der Firmen sind immer gleich. Es handelt sich um Glaubenssätze, die zeigen, dass man nicht bereit ist, sich geänderten gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen. Folgendes wird hauptsächlich gegen die Rückkehr in die Führungsposition vorgebracht:
Die Argumente, die gegen eine Rückkehr von Führungskräften in ihre Führungsposition nach der Elternzeit angebracht werden, kann man überspitzt darstellen mit
Dem wohnt eine große Angst inne. Eine Angst vor Veränderungen. Das ist aber ein großer Fehler. Unternehmen vergeben sich etwas, wenn sie ihre gut ausgebildeten Führungskräfte ziehen lassen. Zum einen wird die Beendigung teuer, denn man muss eine Abfindung zahlen. Dann wird das Recruting teuer, denn es dauert, bevor die Stelle neu besetzt wird. Schließlich setzt man Geld in den Sand, weil man die Führungskraft selbst ausgebildet hat und dieses Investment nun nicht nutzen kann. Schön blöd!
Wer aktiv Kinder erzieht – ich rede hier nicht vom „Grüßonkel“, der abends gegen 20 Uhr reinschneit und morgens gegen 7 Uhr verschwindet – der erwirbt Fähigkeiten, die sich im Job hervorragend unterbringen lassen.
Wer Kinder erzieht, lernt:
Führungskräfte in Elternzeit sollten sich überlegen, welche konkreten Fähigkeiten sie durch das aktive „Eltern sein“ ausgefeilt oder neu erworben haben und damit bei ihrem Arbeitgeber für sich werben. Dazu ist es wichtig, sich die Führungsaufgabe anzuschauen und genau zu ermitteln, welche der neuen Fähigkeiten sich wie genau einbringen lässt, so dass der Laden rund läuft nur eben auf eine andere Art.
Das heißt: Sehen Sie als Führungskraft die Welt mit den Augen Ihres Chefs. Was ist für den wirklich wichtig. Was braucht er und wie genau können Sie dieses Bedürfnis befriedigen.
Schließlich braucht es auf der anderen Seite mutige Arbeitgeber, die bereit sind, das mit den Eltern in Führungsposition einfach mal zu probieren. In der Regel sind Entscheider diejenigen, die selbst nicht aktiv für die Kinder da waren. Die Chance, sich in dieser Rolle einzufühlen und die Welt mit den Augen der „Familienmenschen“ und „Kümmerer“ zu sehen, ist aber immer noch vorhanden. Vielleicht gibt es ja pflegebedürftige Angehörige, an denen man probieren kann, was es heißt, für Familie da zu sein und dennoch im Job „seinen Mann/seine Frau“ zu stehen. Sie werden staunen, welche Erkenntnisse Sie gewinnen!