22 Apr
2013

Attraktivität für den Arbeitsmarkt erhalten – auch wenn man „unkündbar“ ist

In einem Umfeld raschen sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Wandels stellt das Lernen im Berufsleben und in der laufenden Beschäftigung eine Notwendigkeit dar. Die Fähigkeit, laufend neues Wissen zu erwerben, zu bewerten und anzuwenden wird daher zum Schlüsselfaktor für die Teilhabe am sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Leben.

Das Ausruhen auf „früherem“ Wissen aus Schule, Studium und durch Erfahrungen ist nicht nur wegen der Tatsache, dass es aus juristischer Sicht keine Unkündbarkeit gibt, keine Option (mehr).

Die Aktualisierung des eigen Wissens und die Integration von Erfahrungen sind daher Notwendigkeiten für alle Arbeitnehmer jeden Alters.

Und das ist gar nicht so schwer, denn: Das Gehirn ist bis ins hohe Alter anpassungsfähig und formbar, sagt Hirnforscher Gerald Hüther. Die Menschen müssten sich nur immer wieder von neuen Herausforderungen mitreißen lassen. Jede einmal entstandene Haltung kann man auch noch im hohen Alter ändern. Das Gehirn ist ein Leben lang anpassungsfähig.  (Gerald Hüther in: http://blog-becker-stiftung.de/?p=980) Zudem ist es daraf geeicht Gelerntes praktisch anzuwenden, dadurch werden jene Vernetzungen geschaffen, die wichtig für seine lebenslange Funktion seien – und das kann in jedem Alter passieren“, so Hüther (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/imgespraech/876012/).

Wenn jeodoch die Motivation fehlt oder die Überzeugung vorherrscht, dass man nichts mehr Lernen muss, dann ist es schwer, das „lebenslange Lernen“.

„Wenn wir im Alter gute Lerner bleiben wollen, müssen wir als Kinder in Bedingungen aufwachsen, wo das Lernen Spaß macht. An vielen Schulen machen die Schüler aber das, was ich eine ‚bulimische Erfahrung‘ nenne: Sie müssen sich ganz schnell Wissen rein fressen, um es bei den Prüfungen wieder schnell auszuspucken. Dabei gilt beim Lernen das ‚Matthäus-Prinzip‘: Wer hat, dem wird gegeben. Wer am Anfang des Lebens mit Entdeckerlust startet, der entdeckt immer mehr. Dadurch werden komplexerer Strukturen im Gehirn geschaffen, und umso offener bleibt er für Neues bis ins Alter. Das Gehirn wird so, wie man es benutzt.“ (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/imgespraech/876012/)

So sei denjenigen, die nicht die Chance hatten, in der Kindheit die oben genannten Erfahrungen zu machen, geraten, sich Dinge, Themen und Lernfelder zu suchen, die sie motivieren.

Und auch dazu gibt es Anregungen, wie die individuelle Motivation gefördert werden kann, z.B. durch

  • aktive Teilnahme und Interaktionsmöglichkeiten an Lernprojekten
  • Spaß beim Tun und individuelle Auswahl der Themen
  • Abwechslungsreiche Tätigkeiten
  • Wahlmöglichkeiten in der Lernform
  • Möglichkeiten zum gemeinsamen Lernen und
  • Anerkennung jedes Lernfortschritts

Daher Ihnen allen viel Spaß beim individuellen Lernen und der persönlichen Entwicklung!

Weiterführende Literatur:

Zum Weiterbildungsverhalten der Deutschen:
http://www.sofi-goettingen.de/fileadmin/SOFI-Mitteilungen/Nr._31/baethge.pdf

Zur Lernkompetenz…
http://www.amazon.de/Mythos-%C2%BBalter%C2%AB-Mitarbeiter-Lernkompetenz-jenseits/dp/3621276521/ref=as_li_wdgt_ex?&linkCode=wey&tag=wwwbeckerstif-21

…auch im Alter
http://www.amazon.de/%C3%A4lter-desto-besser-%C3%9Cberraschende-Hirnforschung/dp/3833818670/ref=as_li_wdgt_ex?&linkCode=wey&tag=wwwbeckerstif-21

und zum Lebenslangen Lernen
Gerald Hüther: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn, Verlag Vandenhoek & Ruprecht Göttingen

von: Gesa Krämer | Kategorie: Blog Karriereberatung

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