9 Mai
2017

Angst vor Verhandlungen auflösen

Angst vor Verhandlungen ist weder eine Seltenheit noch eine Schande. Jedem/jeder von uns ist vor bestimmten Verhandlungen schon mal „der Hintern auf Grundeis“ gegangen. Angst ist kein schlechtes Zeichen. Sie zeigt Ihnen einfach nur, wo Sie unsicher sind und Ihre Argumentation noch Lücken hat. Ihre Angst vor Verhandlungen muss jedoch angeschaut, analysiert und aufgelöst werden. Sonst wären Sie in der Verhandlung ein Spielball Ihres Gegenübers. Sie wären manipulierbar, würden keine rationalen Entscheidungen treffen und die Kontrolle über die Verhandlung verlieren. Zudem fühlten Sie sich auch nicht gut dabei.

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Das heißt, Verhandlungen müssen gut vorbereitet werden. Der Flexiblere führt und hat den größeren Verhandlungsspielraum. Flexibilität gewinnen Sie, wenn Sie auch mal in die dunklen Ecken ihrer Psyche hineingeleuchtet haben. Sie selbst und nicht Ihr Verhandlungspartner.

So geht´s:

  • Setzten Sie sich mit Ihrem Team (Rechtsanwalt, Ihre Führungskräfte, …) einige Tage vorher zusammen. Planen Sie Zeit ein. Die Verhandlung ist wichtig, sonst ginge Ihnen ja nicht so „die Düse“. Zumindest ist sie für Sie wichtig und das zählt.
  • Packen Sie Ihre Ängste auf den Tisch. Das Ganze dürfte ein ziemlicher „Brei“ sein, ein Nebel, wenig greifbar aber ziemlich groß.
  • Machen Sie gemeinsam mit Ihrem Team einen Faktencheck. Ihre Teammitglieder sind in der Regel emotional weiter entfernt. Zumindest sollte Ihr Rechtsanwalt das sein.
  • Sprechen Sie an, was im allerschlimmsten Fall passieren kann. Seien Sie gewiss, dass es für Sie auch dann Lösungen gibt. Mehrzahl. Viele Lösungen. Einige davon können Sie schon mit Ihrem Team erarbeiten. Das ist Ihr Fallschirm und Ihr Netz gleichzeitig.
  • Machen Sie sich auch klar, dass die die allerbeste Lösung geben kann. Wie sieht die aus?
  • Schaffen Sie jetzt schon mindestens 3 Alternativlösungen für die nächsten Schritte.
  • Es ist übrigens auch erlaubt, dass man in einer Verhandlung Pausen macht. Nicht alles kann man vorhersehen und schon einen Plan entwickeln. Aber Sie können die Sicherheit gewinnen, dass Sie im Falle einer unvorhergesehenen Wendung eine Pause machen, sich mit Ihrem Team kurzschließen und gemeinsam die nächsten Schritte unternehmen.
  • Sie gehen nun in die Verhandlung mit dem Gefühl, sehr gut vorbereitet zu sein. Das erdet und macht Sie selbstsicher.
  • Lassen Sie Ihre sogenannten „negativen Gefühle“ in einem geschützten Rahmen raus. Wut, Ärger, Trotz, Hilflosigkeit und eben auch Angst wollen auch ihre Bühne. Und die sollen sie auch bekommen. Nur eben nicht vor dem falschen Publikum. In der Verhandlung sind Sie Mr/Ms Cool und zeigen Emotionen nur als Teil der Dramaturgie ;-)
  • Tun Sie sich unmittelbar vor der Verhandlung etwas Gutes. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und Essen.
  • Schließlich: Nutzen Sie positive „Anker“, um sich in eine „Ich schaffe alles“-Stimmung zu bringen. Ganz gleich ob das „Ihre“ Musik ist, ein Morgenlauf, eine Erinnerung an schwieriger „Prüfungen“, die Sie schon mit Bravour bestanden haben oder Ähnliches.

 

von: Dr. Sandra Flämig | Kategorie: Allgemein Blog

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